Offene Jugendarbeit Feldkirch

Dein Treff in Feldkirch

PROJEKTE

„BEtter t(w)ogether“ (Radikalisierungspräventionsprojekt 2020)

Das Projekt „Better t(w)ogether“ ist aus unseren Vorgängerprojekten entwachsen. Ziel ist es, die Jugendlichen als Menschen mit ihren Bedürfnissen und Ressourcen in den Mittelpunkt zu stellen. Unabhängig von Nationalität, Religionszugehörigkeit, Aufenthaltsstatus, sozialer Herkunft, Geschlecht oder anderen Zuschreibungen. Wir verstehen Integration in diesem Kontext als Präventionsarbeit. Wir wollen uns in diesem Projekt auf die kulturelle und persönliche Teilhabe in unserer Gesellschaft konzentrieren und Begegnungsräume schaffen, um Vorurteile abzubauen. Kernstücke des Projektes sind zwei erlebnispädagogische Outdoor-Aktivitäten. Neben diesen Aktivitäten planen wir einen Film- und anschließenden Diskussionsabend zum Thema „Fluchterfahrung“, regelmäßige Kochabende (1x monatlich) sowie zwei Nachmittage mit Kreativschwerpunkt – dezidiert nur für Mädchen* –  um Mädchen* mit Fluchthintergrund, welche bisher leider noch nicht bei uns ein und aus gehen, den Zugang in die Offene Jugendarbeit zu erleichtern. Der Projektabschluss bildet eine Präsentation der Jugendlichen darüber, was sie während des Projekts erlebt und für sich sowie für die Gruppe mitgenommen haben.

Viele geflüchtete männliche* Jugendliche haben ihren Platz bei uns gefunden. Weltpolitische Themen finden so immer wieder aufs Neue den Weg ins Jugendhaus. Bei Diskussionen unter Jugendlichen ist ganz oft klar ersichtlich, dass Weltpolitische Geschehnisse mit persönlichem Unmut verschwimmen, Zusammenhänge fehlen und persönliche Befindlichkeiten mit hineininterpretiert werden. Dies führt zu Frustrationen und Konflikten. In vielen Situationen erleben Jugendliche immer wieder Ausgrenzungserfahrungen (bspw. in der Schule, bei der Berufswahl etc.)

Ein wichtiger Bereich für die Jugendarbeit ist es, die Auseinandersetzung mit Religion, Kultur und Werten in der Aufnahmegesellschaft aber auch in den Herkunftsländern. Wir wollen mit diesem Projekt Räume schaffen, in denen Jugendliche, unabhängig von Herkunft sowie ethnischen oder religiösen Zugehörigkeiten, in Kontakt treten und Gemeinschaft sowie kulturelle Vielfalt erleben können.

In unseren bisherigen Projekten hat es sich als sehr schwierig bzw. nahezu unmöglich herausgestellt, Kontakt zu geflüchteten Mädchen* herzustellen. Diese haben bisher nicht den Weg zu uns gefunden bzw. wissen wir von  geflüchteten männlichen* Jugendlichen, dass viele Mädchen* (Schwestern oder Kolleginnen) nicht kommen dürfen und es bei vielen Eltern große Bedenken und Vorbehalte gibt, ihre Töchter* kommen zu lassen. Dies ist u.a. im kulturellen Hintergrund begründet. Meist treffen sich Frauen* und Mädchen* nur in ihrem Kreis oder werden von männlichen* Jugendlichen oder Erwachsenen (Brüdern, Cousins, Väter, etc.) begleitet. Dies geschieht weiterhin nur zu Einrichtungen, zu denen bereits Vertrauen aufgebaut wurde und deren Arbeitsweise bekannt ist. Es ist ein hochsensibles Thema, ohne die Zustimmung der Familie können Mädchen* nahezu gar nicht erreicht werden. Um den Kontakt zu geflüchteten Mädchen* herzustellen bzw. diesen zu erleichtern, möchten wir einen Projektschwerpunkt deswegen gezielt in der Elternarbeit setzen. Wir wollen Eltern von geflüchteten Jugendlichen ermöglichen, im Zuge von einem Eltern-Café mit uns in Kontakt zu treten, die OJA kennenzulernen und eventuelle Vorbehalte abzubauen, um vor allem geflüchtete Mädchen* zu erreichen.